Die dritte Dimension → Ausstellung betreten

Im Creative Hub Bremen, in dem ich für 2020 ein Atelier habe, kuratiere ich alle zwei Monate eine Ausstellung im Café, dem Herzstück und zentralen Treffpunkt des Gebäudes. Als ich Mitte März die Ausstellung “Die dritte Dimension” für die Monate Mai und Juni planen möchte, stellt sich die Corona-Ausgangsbeschränkung als unplanbares Element in den Weg.

Was tun? Da wir das Gebäude nur bis Ende des Jahres nutzen können, möchte ich keine Zeit durch Verschieben oder Warten verlieren, zumal noch drei weitere Ausstellungen im Jahr stattfinden sollen. Zusammen mit einem Ausstellenden entsteht der Plan einer irgendwie virtuellen Online-Ausstellung. Wir evaluieren schnell ein paar Alternativen, hauptsächlich aus der Videospiel- oder Museums-Szene, mit denen man selbst virtuelle Realitäten gestalten kann, z. B. coppercube, museum@home, floatgalleries oder diverse Google Docs Gallery Templates. Diese Alternativen scheinen zwar geeignet, aber zu zeitaufwendig, um eine solche Ausstellung nebenbei in nur wenigen Wochen zu erstellen. Was kommt noch in Frage? Nach einem halbherzigen Versuch mit Prezi lande ich bei PowerPoint.

Von den 3D-Evaluationen weiß ich schon, wie meine Ausstellung ungefähr aussehen soll. Als kleine Fingerübung generiere ich zunächst verschiedene virtuelle Galerieräume als SVG-Bilder. Dafür verwende ich Cheap Bots Done Quick, ein Tool, das unter anderem SVG-Code-Elemente zufällig kombinieren und die Ergebnisse automatisch auf Twitter posten kann. Eins der generierten Beispiele ist hier zu sehen.

Nachdem ich mit der Raum-Architektur zufrieden bin, nutze ich den Screenshot eines leeren Raums als Master-Template für meine Präsentation. Wichtig sind Perspektive und Beleuchtung, das ist mit SVG-Gradienten ganz gut zu erreichen.

Da ich für die Café-Ausstellung noch nicht alle Artefakte von allen Ausstellenden zusammenhabe, beschließe ich zur Übung zunächst eine schon vergangene Ausstellung aufzuarbeiten, von der mir aus der Phase der Katalogerstellung schon alle Bilder digital und in passender Größe vorliegen.

Dann werden die Folien bestückt und in Google Docs hochgeladen sowie Rahmen, Schattierungen, Reflexionen, Folienübergänge und der Präsentationslink erstellt. Ein Tester bemängelt, dass man sich zum Ausstellungsbesuch per Google-Account anmelden muss. Das ist über die Präsentationseinstellungen schnell zu ändern. Zum Schluss noch einen Link-Shrinker – fertig!

Die fertige Ausstellung ist hier zu sehen: https://bit.ly/2V2V5lx

… und die Übungs-Ausstellung hier: https://bit.ly/3cdCFUB